Paulo´s Interview
Paulo Ferreira, Koch aus Leidenschaft
Steckbrief: Jahrgang 1967, geboren in Lissabon,
seit 1974 in Deutschland, 3 Kinder (18, 4 und 2 Jahre),
lebt mit seiner Lebensgefährtin Sonja Mertes in Neustraßburg/Burbach, zuletzt Betreiber des Restaurants Lietzenhof am Golfplatz Burbach.
Zufriedene Gäste sind meine Passion
Paulo – Dein Name „Ferreira“ ist eng verknüpft mit einer bedeutenden portugiesischen Tradition, der Marke für Portwein.
Gibt es da einen Zusammenhang zu jenen Gaumenfreuden, auf die Du Dich spezialisiert hast?
Eine Blutsverwandtschaft bis zu Antónia Ferreira, die den Ferreira-Portwein bekannt machte, ist mir nicht bekannt.
Ich bringe jedoch sehr gerne Facetten der portugiesischen Küche in meine Arbeit ein.
Die deutsche Küche ist Dir ja mehr als vertraut. Du hast viele Jahre in Köln im „Früh am Dom“ gearbeitet – dem historischen
Brauhaus auf drei Etagen…
Ja, das war eine sehr prägende und schöne Zeit für mich. Doch die Liebe war irgendwann stärker und so bin ich schließlich
2011 in der Eifel gelandet. Vom größten Trubel einer Großstadt in die unsägliche Ruhe und Abgeschiedenheit – ein Kontrastprogramm. Heute bin ich sehr froh über diesen Schritt; ich möchte nicht mehr tauschen.
Du bist also wahrhaft erfahren darin, „ins kalte Wasser“ zu springen. Nun werden wir hier in Bitburg bald Deine Kochkünste genießen dürfen – für Dich auch wieder ein Sprung ins kalte Wasser?
Nein, ganz sicher nicht. Ich habe ein super Gefühl, dass alles passt. Der Club und die Location bieten Potenzial ohne Ende.
Mit Roman war ich gleich auf einer Wellenlänge und so glaube ich, dass wir ein gutes Gespann werden.
Das Restaurant Lietzenhof am Golfplatz Burbach hat in allen Bewertungen immer fünf Sterne, die Zufriedenheit Deiner Gäste ist also sehr groß. Was sind das für Beliebtheitsfaktoren, die Du nun auch in unsere Region einbringen wirst?
Jede Region ist ein bisschen anders, so wie die Menschen verschieden sind. Das ist das Spannende, worauf ich mich freue.
Meinen tiefen Überzeugungen werde ich dabei treu bleiben: Ich koche vor allem mit den Zutaten, die die Region und die Jahreszeit gerade bieten.
Alles wird bei mir frisch zubereitet. So ist es auch kein Problem, wenn jemand eine bestimmte Zutat nicht mag oder verträgt – ob in Soßen oder Beilagen. Das wird dann einfach ersetzt mit anderem.
Außerdem schaue ich genau hin, woher meine Zutaten kommen. So wird es bei mir nur Schweinefleisch von den Billenhof Strohschweinen aus Rittersdorf geben.
Andreas Billen steht für artgerechte Strohstall-Haltung der Tiere ohne Antibiotika; Zucht und Mast aus einer Hand; Futter, das selbst angebaut wird und das 100% genfrei ist.
Inzwischen kann ich genau dieses Fleisch auch bei der Metzgerei Schares in Bitburg beziehen, die ebenfalls Verantwortung den Tieren gegenüber übernehmen und z.B. genau sagen können, von welchem Landwirt das Vieh kommt.
Deine berühmten, saftigen 300g Burger bestehen jedoch aus reinem argentinischen Rindfleisch?
Ja, Fleisch vom argentinischen Weiderind ist die Ausnahme im sonst regionalen Angebot.
Das ist etwas ganz Besonderes.
Auch hier leben die Tiere artgerecht – in diesem Falle auf riesigen Weideflächen und ernähren sich rein von dem, was die Natur gerade zu bieten hat. Sie bewegen sich viel, ohne sich durch Hügel überanstrengen zu müssen. Das bewirkt diese besondere Maserung und Qualität des Fleisches, die noch davon gekrönt wird, dass das Fleisch während des Transportes lange reifen kann.
Wie sieht es aus mit Fisch und werden die Vegetarier auch etwas auf Deiner Karte finden?
Wunderbaren Fisch bietet die Region zu Hauf: den Zander, die Forellen… Ab und zu werde ich – je nach frischem Angebot – auch mal mit einem anderen Fisch Akzente setzen – einer Dorade, einem Loup de mer…
Und auch die Vegetarier werden fündig, zwei bis drei Gerichte werden für sie im Angebot sein.
Ebenso werden Tapas nicht fehlen. Ich stelle mir vor, dass man einfach auch nur den Abend nach dem Golfen oder der Arbeit mit kulinarischen Kleinigkeiten und einem Glas Wein auf der Terrasse ausklingen lässt. Es muss nicht immer ein „großes Essen“ sein.
Wir haben schon erfahren, dass Du einen ganz speziellen Holzkohlegrill mit zum Einsatz bringst. Was kannst
Du uns dazu verraten?
Das ist tatsächlich eine Extra-Anfertigung. Mehr werde ich dazu jetzt aber nicht sagen, das MUSS man schmecken kommen…
Lass Dich überraschen!
Wem jetzt schon langsam das Wasser im Munde zerläuft, der fragt sich: Wann geht´s los? Und wie oft wirst
Du für uns da sein? Selbst der enthusiastischste Koch braucht ja auch mal Ruhe…
Bis zum Ende des Jahres bin ich noch in Burbach. Am 10. Februar eröffnen wir das Restaurant im Golf-Resort Bitburger Land.
Von 12 bis 21 Uhr wird es warme Küche geben – und zwar von Dienstag bis Sonntag.
Ich freue mich, wenn das so angenommen wird. Ich kann mir auch vorstellen, ein kleines Frühstück anzubieten – ich bin ja ohnehin da.
Und wenn es so ein paar Frühaufsteher gibt, die gerne am Morgen Golf spielen und sich zuvor oder danach stärken möchten – an mir soll´s nicht liegen. Montag ist dann mein Ruhetag.
Das hört sich großartig an. Das ist Wunscherfüllung pur. Welchen Wunsch hast Du denn an uns?
Mein Wunsch sind zufriedene Gäste. Das ist meine Berufung. Ich liebe Geselligkeit. Und wenn ich mit meiner Arbeit dazu beitragen kann, dass der Tag oder der Abend ein bisschen entspannter und geselliger wird, dann bin auch ich rundum zufrieden.